Liebe Unterstützer_innen

Wir freuen uns riesig über die viele Unterstützung die wir von allen Seiten angeboten bekommen und erhalten!

DANKE, dass Ihr uns seit Beginn beim Aufrechterhalten und Gestalten unseres Protest-Gecekondu geholfen habt und immernoch helft! Ohne die zahlreichen Hände und Köpfe von FreundInnen und aus anderen MieterInnen-Initiativen wäre ein rund um die Uhr aktives Protest-Gecekondu nicht zu schaffen. Ihr werdet gebraucht bei den (Nacht-)Schichten, bei den Protestaktionen, als BesucherInnen von Kino und Konzerten, als Vorbereitende von kleinen Veranstaltungen, die nach Rücksprache im 18 Uhr-Treffen hier im Gecekondu stattfinden können, als Flugblatt-Verteilende in der Nachbarschaft und vielem mehr.

10000 Dank dafür.

Ihr habt sicher auch bemerkt, dass wir bei mancher Unterstützung etwas zögerlich sind.

Daher eine kleine Erklärung dazu

Wir sind eine Nachbarschaftsinitiative, die sich aus vielen unterschiedlichen Leuten mit verschiedenen persönlichen und politischen Biografien zusammensetzt. Wir haben uns in einem Jahr aktivem Protest kennen- und lieben gelernt. Wir respektieren unsere Unterschiedlichkeiten, auch was unsere politischen, religiösen und sonstigen Einstellungen betrifft.
Wir sind stolz darauf, als Nachbarinnen und Nachbarn seit über einem Jahr auf verschiedenen Ebenen auf unser Problem aufmerksam zu machen und wollen mit diesem Camp den dringend benötigten Wandel unserer Situation erzwingen.

Wir haben uns gemeinsam eine Analyse unserer Sitation und eine politischen Haltung dazu erarbeitet. Wir haben gemeinsam Erfahrungen gemacht, welche Wege uns weiter bringen und wo wir an Grenzen stoßen. Dieser gemeinsame Weg hat uns sehr stark gemacht.

Wenn wir jetzt in die Öffentlichkeit gehen (und einen Großteil unseres Alltags auf der Strasse verbringen), bitten wir Euch, uns so zu respektieren, wie wir sind und ein Stück weit den Charakter eines offenen Ortes für die Nachbarschaft helft zu befördern, wo wir AnwohnerInnen uns treffen können, um (nicht nur, aber auch) über unsere gemeinsamen Probleme zu sprechen.

Wir wollen nicht zu einem Treffen von SpezialistInnen und FunktionärInnen werden.
Wir wollen auch kein Treffpunkt für Subkultur und Trinkgelage werden.
Wir haben zwar ein rund um die Uhr aktives Protest-Gecekondu aufgebaut, wir orientieren wir uns damit jedoch nicht an den Occupy-Camps – im Zentrum steht unser konkretes Problem mit den immer schneller steigenden Mieten. Dieses Problem ist mit einer Reihe von anderen politischen und gesellschaftlichen Fragen verbunden. Wie wir die Verknüpfungen herstellen, würden wir gern miteintscheiden.

Wir wissen ziemlich genau, was Armut und Rassismus, Jobcenter- und Nazi-Terror bedeuten, über die weltpolitische Lage haben wir aber sehr unterschiedliche Ansichten, erklären muss man sie uns nicht.

Es macht nichts, wenn Ihr uns nicht auf Anhieb einordnen könnt. Kommt einfach vorbei und seid ein bisschen mit uns, lernt uns kennen und lasst Euch ein. Dann entstehen vielleicht auch Ideen, wie Ihr mit Euren politischen Kämpfen andocken könnt.
Die meisten von Euch haben den Charakter unseres Protests sofort verstanden und wir haben viele ermutigende Gespräche darüber geführt.

Danke für euren Respekt! Danke für eure Hilfe!

This article has 3 comments

  1. […] von Kotti&Co unterstützen wollen, empfehlen wir diesen Text der Initiative zu lesen: „Liebe Unterstützer_innen“ […]

  2. […] Kommt zum Kotti – Unterstützt die Platzbesetzung – Verbreitet diese Informationen. Bitte beachtet hierzu auch den Text der Initiative Kotti & Co „Liebe Unterstützer_innen“ […]

  3. […] die Zuhause bleiben und das nicht nur für dieses Wochenende. Bei all dem bleibt übrigens der Text „Liebe Unterstützer_innen“ von Kotti&Co wichtig. Die Welt braucht eben nicht weitere Selbstbespiegelungsveranstaltungen […]