PM: Bündnis der Deutsche Wohnen Mieter*innen

Pressemitteilung des Bündnis der Deutsche Wohnen Mieter*innen
Anlässlich der Anhörung zur Weigerung der Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen AG. Zur Anerkennung des Berliner Mietspiegels. Im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen des Abgeordnetenhaus am Mittwoch, dem 15. Februar 2017, 12.00 Uhr im Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 311.

Das Bündnis der Deutsche Wohnen Mieter*innen wird an der Sitzung teilnehmen. Wir wollen uns versichern, dass die Politiker*innen alles in ihrer Macht stehende tun, um die Profitmaximierungsstrategie der Deutsche Wohnen AG zu unterbinden.

· Wir Mieter*innen der Deutsche Wohnen AG begrüßen es ausdrücklich, dass die Politik endlich Vertreter*innen des Unternehmens zum Rapport bestellt – Die Weigerung des Vorstands, an der Sitzung teilzunehmen ist unseriös, ein Hinweis  auf  Intransparenz und ist nicht akzeptabel.

· Es darf aber nicht nur bei Ermahnungen durch die Politik bleiben. Es müssen auch Taten folgen.

· Im Wahlkampf zum Abgeordnetenhaus im Sommer 2016 haben die Parteien versprochen, sich für bezahlbaren Wohnraum einzusetzen.  Die Geschäftspraktiken der Deutschen Wohnen AG stehen diesem Ziel entgegen. Ihr Geschäftsmodell ist nur auf Profitmaximierung ausgelegt. Das verträgt sich nicht mit einer sozialen Wohnraumversorgung.

· Die meisten unserer Wohnungen waren früher in öffentlicher Hand und wurden an profitorientierte Unternehmen verkauft. Diese Privatisierungen waren ein großer Fehler, der dringend korrigiert werden muss.

· So geht es nicht weiter. Der Senat und die Bundesregierung müssen für die Lösung der Probleme sorgen. Wir fordern sie auf, wirksame Mietpreisbegrenzungen zu schaffen, die Gesetze zur „Energetischen Modernisierung“ warmmietenneutral zu gestalten und ehemals öffentliche Wohnungen zu rekommunalisieren.


Hierzu stellen wir fest: Die Weigerung der Deutschen Wohnen AG den Berliner Mietspiegel anzuerkennen ist ein Skandal. Leider jedoch nicht das einzige skandalöse am Geschäftsmodell der Deutsche Wohnen AG.

Im Jahr 2016 hat das Unternehmen mit 1,2 Mrd Gewinn „das beste Jahresergebnis der Unternehmensgeschichte“ eingefahren. Was Manager und Aktionäre freut, bedeutet für uns Mieterinnen und Mieter der Deutschen Wohnen Mieterhöhungen, Luxus-Modernisierung, Verkauf, Abriss unserer Wohnungen – also Verdrängung oder immer weniger Geld zum Leben nach der Miete.

In der Kreuzberger Otto-Suhr-Siedlung will die Deutsche Wohnen die Altmieter*innen durch energetische Modernisierung wegdämmen. Auch in Pankow saniert sie „energetisch“ mit 2€ Energieeinsparung und 300€ Mieterhöhung. In Lichtenberg will die Deutsche Wohnen die Miete durch Modernisierung fast verdreifachen. Am Kottbusser Tor kauft sie sich vorzeitig aus den Bindungen des Sozialen Wohnungsbaus und nimmt doppelt so hohe Betriebskosten wie im Berliner Durchschnitt. In Zehlendorf wandelt sie Wohnungen in Eigentumswohnungen um, die wir nie im Leben kaufen könnten. Im Westend reißt sie Häuser ab, um sie durch Luxus-Neubauten zu ersetzen.

Wir Mieterinnen und Mieter der Deutsche Wohnen AG lassen uns die Mietpreistreiberei nicht länger gefallen und haben uns zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen wir unsere Verdrängung verhindern. Wir fordern die Politiker auf, gegen die Geschäftspraktiken der Deutsche Wohnen AG vorzugehen und mit uns gemeinsam für eine Veränderung der Spielregeln auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu kämpfen. Wir kommen am 15.2.2017 zur Sitzung des Ausschusses um zu sehen, ob es die Politik ernst meint.

Unterzeichner:
> Bündnis der Deutsche Wohnen Mieter*innen
> Kotti & Co.
> BOSS & U (Bündnis der MieterInnen der Otto Suhr Siedlung und Umgebung)
> Mieterprotest Baume (Treptow)
Kontakt:

Termin:
Anhörung im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen
am Mittwoch, dem 15. Februar 2017, 12.00 Uhr
im Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 311.
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