Wir haben uns als Mietergemeinschaft Kotti & Co am Kottbusser Tor zusammen gefunden um unser Recht auf Stadt vor dem Hintergrund der Geschichte der Migration zu erkämpfen. Wir sind 2011 in einer heterogenen Nachbarschaft in Berlin Kreuzberg entstanden und wir kämpfen gegen hohe Mieten (u.a. im Sozialen Wohnungsbau) und Rassismus.
Wir haben 2012 mit einem selbstgebauten Holzhaus (Gecekondu) den Platz vor unsere Sozialwohnungen am Kottbusser Tor (Kotti) besetzt und protestieren seitdem u.a. mit Lärmdemos und dem Gecekondu gegen die Verdrängung von Mieter*innen mit kleinen Einkommen aus der Innenstadt und die hohen Mieten der Berliner Sozialwohnungen.
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Unsere Pressemitteilung zur Besetzung des südlichen Kottbusser Tor mit einem Protestcamp (Klick)
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Dieser (kurze) Text ist vom Frühjahr 2012
Einen neueren Text, der ein bisschen weiter Einblick in unser Selbstverständnis gibt finden Sie hier (<- Klick)
Wir sind Kotti & Co, – die Mietergemeinschaft am südlichen Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg. Wir haben uns 2011 zusammengefunden, weil in unseren Häusern des sozialen Wohnungsbaus die Mieten steigen und immer mehr Nachbarn ausziehen müssen. Unsere Hochhäuser gehören den privaten Gesellschaften Hermes und GSW, die seit über 30 Jahren Subventionen bekommen, um bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Sie erhöhen jedes Jahr die Miete, da die Stadt sich aus den Subventionen zurückzieht. Unsere Mieten sind inzwischen so hoch, dass jede zweite Familie hier 40-50% ihres Einkommens dafür ausgibt. Auch das Jobcenter verschickt Aufforderungen, die „Kosten der Unterkunft“ zu senken.
Was ist also sozial am Sozialen Wohnungsbau?
In den letzten Monaten haben wir dagegen auf allen Ebenen protestiert. Wir haben demonstriert und Kundgebungen gemacht. Wir haben uns mit anderen Mieterinitiativen zusammengeschlossen und haben im November unsere gemeinsamen Forderungen der neuen Berliner Regierungskoalition überreicht. Wir erwarten von der Stadt Lösungen und haben auch im Abgeordnetenhaus zum Mietenpolitischen Dialog eingeladen. Wir haben auf Veranstaltungen gesprochen und uns mit den offiziellen Mietervertretungen Berliner Mietergemeinschaft und Berliner Mieterverein getroffen.
Das Resultat war immer das Gleiche: „wir können nichts für Euch tun“. Stadtentwicklungssenator Müller hat mehrfach klar gemacht, dass er für den sozialen Wohnungsbau in privater Hand auch nichts tun möchte.Er möchte lieber neu bauen lassen und noch mehr Subventionen vergeben. Die Bestandsmieter sind ihm egal.
Es fehlt also bisher der politische Wille.
Die Hausverwaltungen Hermes und GSW haben wir gemeinsam mit dem Kreuzberger Bürgermeister Franz Schulz zum Gespräch in unser Lieblingscafé, den Südblock, eingeladen, um über Möglichkeiten der Mietsenkung zu sprechen. Sie haben sich diesem gemeinsamen Gespräch verweigert.
Viele von uns leben hier seit mehreren Generationen. Seit unsere Eltern und Großeltern mit den Anwerbeverträgen in den 1960ern aus der Türkei in die Bundesrepublik kamen. Sie haben dieses Land mitaufgebaut.
Wir haben Kreuzberg erst attraktiv gemacht und jetzt sollen wir vertrieben werden?
Kotti & Co im Frühjahr 2012
Bilder von uns und vielen wunderbaren Menschen, unserem Protest und und und …
> hier zu sehen (Klick aufs Bild ; )