Ausstellung, Veranstaltungen, Buchvorstellung, Filmpremiere
Das Haus der Kulturen der Welt (HKW), eine der größten Kulturinstitutionen Berlins, nimmt sich in einem aktuellen Projekt der Wohnungsfrage an. Vor dem Hintergrund unzähliger MieterInnenkämpfen bis zum Berliner Mietenvolksentscheid erweitert sich aktuell der Diskurs um die Frage des (bezahlbaren) Wohnens über das politische Feld hinaus, weit in den Kunst-, Kultur,- und Wissenschaftsbetrieb hinein.
Wir sind in diesem Zusammenhang eine von vier Initiativen, die eingeladen waren, an diesem Projekt mitzuwirken. Das HKW hat uns, Kotti & Co, die Möglichkeit gegeben, mit dem Architekten Teddy Cruz und der Wissenschaftlerin Fonna Forman aus San Diego eine Antwort auf die Frage des Wohnens zu suchen. Sehr schnell waren wir uns einig, dass die Frage des Wohnens niemals nur eine räumliche /architektonische ist, sondern immer auch eine politische und eine ökonomische Frage.
Eine Vordiskussion unserer Gruppe über die Arbeit des Architekten Teddy Cruz ist hier in diesem Video dokumentiert:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=tphfu5waQG4?rel=0]
Das Resultat unserer Zusammenarbeit ist ein 1:1 Modell, aber eben kein Wohnraum, sondern ein modularer Raum, eine Werkstatt, ein Protestraum, ein Veranstaltungsraum usw. – ein flexibler Raum zur informellen Aneignung: das „distributed gecekondu“. Zunächst wird es in dreifacher Ausführung aufgebaut: einmal im HKW, einmal am Kottbusser Tor, Berlin und einmal in Tijuana, Mexiko. Wir laden alle herzlich dazu ein, am Kotti und im HKW gemeinsam weiter über die Wohnungsfrage zu diskutieren
Dieses „distributed gecekondu“ oder auch „Gecedinx“ wird nach der Zusammenarbeit für zukünftige Kämpfe und Initiativen zur Verfügung stehen, um die Frage nach den Recht auf Stadt weiter im öffentlichen Raum verhandeln zu können.
Wir zeigen bei den Veranstaltungen am Kottbusser Tor auch erstmalig den neuen Film „Miete essen Seele auf“ (über Kotti & Co) und stellen unser Buch „und deswegen sind wir hier“ vor. Darüber hinaus gibt es ein weiteres Büchlein zur Zusammenarbeit zwischen Teddy, Fonna und uns.
Das komplette Programm der 3 Tage kann hier eingesehen werden.
Wir hoffen, dass das Projekt Wohnungsfrage ein konstruktiver Beitrag im aktuellen Diskurs der Stadtpolitik sein wird. Die Erfahrung der letzten Jahre lehrt uns jedoch: an Ideen, Vorschlägen und Konzepten seitens der Zivilgesellschaft mangelt es nicht. Den Parteien fehlt meist der politische Wille, den armen Teil der Berliner*innen vor Verdrängung zu schützen und die soziale Wohnraumversorgung nachhaltig zu gestalten.