Filmtipp: Miete essen Seele auf

Liebe Freunde und Freundinnen – manche von euch haben es schon mitbekommen: es gibt einen Film über uns – Kotti & Co. Es ist eine Arte Produktion, die auch bei Zeiten im TV zu sehen sein wird. Jetzt aber schon für alle Ungeduldigen im Kino Lichtblick zu sehen. Hier der Trailer zum Film und unten die Vorführtermine und weitere Infos:

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Termine – Kino >  Lichtblick-Kino | Kastanienallee 77 | 10435 Berlin-Prenzlauer Berg

Mi 25.05. 20:30 Uhr

im Rahmen der englisch-sprachigen Reihe »EXBlicks«,
in presence of the cinematographer Antje Schäfer and activists of Kotti & Co

Sa 28.05. 19:00 Uhr

in Anwesenheit der Filmemacherin Angelika Levi

Mo 30.05. 19:30 Uhr

in Anwesenheit der AktivistInnen von Kotti & Co und der Künstlerin Ina Wudtke

Mi 01.06. 19:30 Uhr

in Anwesenheit der AktivistInnen von Kotti & Co

Filminfo / Kino Lichtblick:

Miete essen Seele auf –
Der Kampf um das Recht auf Stadt

D 2016, 60 min, Konzeption und Montage: Angelika Levi, Co-Regie: Christoph Dreher, Kamera: Antje Schäfer, Musik: Ina Wudke aka T-ina Darling & Evan Franco mit dem Cottbusser Chor: Lucile Desamory, Yusuf Ergün, Fernanda Farah, Laura Mello, Nana von Possmann, Rico Repotente, Thomas Tichai und Michael Breitkopf, Fatma Cacmak, Dimitrios Christovasilis, Melanie Dyk, Tashy Endres, Hatice Erdal, Fatma Erdem, Ellen El Malki, Ulrike Hamann, Carola Handwerg, Alexander Sandy Kaltenborn u.v.a.

Der Film dokumentiert zwei Jahre nachbarschaftliche Organisierung und Protest am südlichen Kottbusser Tor. Der Film portraitiert bewegend die Akteure des Protestes. Er verknüpft die Wohnungsfrage mit der Geschichte der Migration und betont eine Verbindung von Rassismus und urbaner Verdrängung.

In der Nacht des 26. Mai 2012 zimmerten einige BewohnerInnen der Sozialwohnungen am Kottbusser Tor, mehrheitlich türkischstämmige NachbarInnen, aus Europaletten ein Protesthaus zusammen. Sie nannten es »Gecekondu«, aus dem Türkischen übersetzt heißt das: »Über Nacht erbaut«.

Mit dieser Besetzung eines öffentlichen Platzes im Zentrum von Kreuz- berg, begann die Mieterinitiative Kotti & Co einen bis heute täglich sichtbaren Widerstand, und holte das Thema des sozialen Wohnungsbaus und die massive Verdrängung von langjährigen BewohnerInnen aus der Innenstadt auf die politische Agenda.

Menschen mit sehr verschiedenen Biografien und politisch unterschiedlichen Ansichten begannen miteinander zu reden und ihre Geschichten zu teilen. Die Abgrenzungen und Vorurteile wichen einer positiven Verunsicherung, aus Nachbarschaft entstand Freundschaft.

Im Film spielt der Cottbusser Chor mit, ein radikal postideologischer Chor, arrangiert und musikalisch komponiert von Nicholas Bussmann. Er versteht sich in Tradition linker Laienchöre, doch die sonst hierarchische Struktur des Chors wird durchbrochen und eine musikalische Fährte gelegt, die das Thema des Films spiegelt: das Verhältnis von Kollektiv und Individuum.