Hallo liebe Leute
Unser Protest gegen die hohen Mieten und Verdrängung ist vielfältig. Wir sind eine bunt gemischte Gemeinschaft – und die vielen vielen Menschen, die seit den letzten 3 Wochen bei uns vorbeikommen und uns unterstützen, sind auch sehr unterschiedlich. Was uns eint, ist unser Kampf gegen hohe Mieten und Verdrängung! Unsere Demonstrationen sollen Ausdruck davon sein. Wer darin mit uns übereinstimmt ist herzlich willkommen!
Wir schaffen gerade das Unglaubliche, dass sich Menschen, die über Jahrzehnte Entrechtung erfahren haben, auf die Strasse begeben und ihre Rechte einfordern. Der so oft gehörte Satz „Was bringt das denn?“ scheint plötzlich bedeutungslos zu werden.
Leider gab es bei unserer letzten Lärmdemo auch unschöne Szenen. Nach unserer Pressemitteilung auch an dieser Stelle noch ein paar Worte dazu:
Wir wollen durch unseren Kampf die Mieten dauerhaft senken! Wir kämpfen gegen unsere Verdrängung durch die hohen Mieten und die katastrophale Politik des Senates. Die Polizei sollte uns davon weder ablenken noch behindern, sondern den Verkehr regeln.
Viele von uns haben ihre eigenen Erfahrungen mit (oftmals rassistischer) Polizeigewalt. Auch aus diesen Erfahrungen kommt unsere klare Haltung: Wir lassen uns nicht provozieren!
Daher auch an alle, die an unseren Demonstrationen und Aktionen teilnehmen möchten, die eindringliche Bitte: lasst auch Ihr Euch nicht provozieren. Wir demonstrieren gegen hohe Mieten, nicht gegen die Polizei. Darüber hinaus sei daran erinnert, dass viele von uns potentiell immer von Abschiebung bedroht sind. Die Sondergesetze für „Ausländer“ sind immer noch eine tägliche Gefahr für viele von uns. Wer sich nicht auf diese Herangehensweise einlassen will, sondern es auf eine Eskalation mit der Polizei anlegt, verhält sich, unserem Verständnis nach, unsolidarisch der Idee, dem Anliegen dieser Demo gegenüber. Solidarität beruht auf Respekt!
Wenn ihr auf unseren Demos mitlauft, dann respektiert bitte den Charakter, den wir den Demonstrationen geben möchten. Es sind offene, entschlossene Versammlungen, auf denen viele Nachbar_innen mitlaufen können sollen, – auch viele die sich normalerweise nicht auf Demos begeben aus unterschiedlichsten Gründen. Provoziert daher keine Zusammenstöße! Lasst Euch daher nicht provozieren und achtet bitte alle darauf, dass keine Aktionen in diese Richtung unternommen werden. Vor allem heißt das: achtet aufeinander. Verhaltet euch verantwortungsvoll, habt Spaß, seid kreativ und macht Lärm.
Unsere Mieter_innengemeinschaft ist auch nicht immer einer Meinung. Aber wir haben bei allen Unterschieden einen für uns sehr wichtigen Konsens: Es geht nicht um politische Einstellungen oder Religionen. Es geht ganz einfach um unsere Existenz hier in Kreuzberg und Berlin. Es geht um die hohen Mieten und die Verdrängung von uns und unsere Familien und Freund_innen. Das ist unser Fokus und wir hoffen, Ihr teilt diese Herangehensweise.
Wir setzen unseren Protest fort. Die Solidarität, der Zuspruch von so vielen, die Liebe und das Interesse welches wir seit nun schon fast 3 Wochen erfahren, geben uns Kraft. Werdet Teil davon und lasst uns gemeinsam diesen Kampf gewinnen!
In diesem Sinne: Wir freuen uns auf die nächste Demonstration mit Euch!
Auf die Töpfe, fertig – los! Nächste Lärmdemo: 16.6.2012 / 16 Uhr
Kotti & Co
Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor
PS: Auch Mitglieder von Parteien und anderen Organisationen sind eingeladen, als Privatpersonen teilzunehmen – also ohne Fahnen und ohne unseren Protest als Bühne zu benutzen! Wir bitten, dies zu respektieren. Danke.
PS 2: Wir haben beobachtet, dass es auf der letzte Demo Leute ohne Topf zum Krach machen gab. Daher: ab jetzt bringenbitte bringt alle 2 Töpfe und Kochlöffel mit! (Tröten, Pfeifen, Rasseln, Trommeln sind natürlich auch ein guter Einsatz Ersatz : )