Wir trauern um Rosemarie F.

Heute Nacht starb die 67-jährige Rentnerin an den Folgen ihrer Zwangsräumung am Dienstag. Die Dame war durch die Räumung obdachlos geworden und hatte in einer selbstorganisierten Kälte-Nothilfe eine Unterkunft bekommen. Ihre Räumung war bereits einmal verhindert worden, doch die Vermieterin, Birgit Hartig, hatte eine weitere Räumungsklage erwirkt. Diese hatte das Gericht trotz eines Gutachtens, das schwere Bedenken für ihre Gesundheit attestierte, angeordnet. 150 Polizeibeamte haben die Räumung für die private Eigentümerin durchgesetzt.

Rosemarie Fliess auf der Demo am Kotti. Foto von Matthias Coers

Rosemarie Fliess auf der Demo am Kotti. Foto von Matthias Coers

Die Vermieterin hatte die Wohnung im August 2012 gekauft und Rosemarie F. gar keine Kontonummer mehr angegeben, auf die sie ihre Miete überweisen konnte. Der Mann der Eigentümerin hatte gesagt, dass sie sich seinetwegen umbringen könne oder dass sie „in den Dschungel gehen solle“.

Rosemarie F. hatte es trotz ihrer gesundheitlichen Schwierigkeiten im Februar geschafft, zu einer Demo ans Kotti zu kommen und hier nach Unterstützung gefragt.

Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ hat seitdem für Rosemarie F. gekämpft. Die zweite Räumung konnte leider nicht verhindert werden.

Sie hat die Nacht nach ihrer Räumung in Reinickendorf am Dienstag erst einmal bei einer solidarischen Wohngemeinschaft in Kreuzberg verbracht. Von dort aus ging sie in eine Kältehilfe. Der Initiator dieser Einrichtung berichtet von seinen letzten Begegnungen mit ihr vor ihrem Tod am Donnerstag  und ruft zu Protestaktionen auf.

Heute Abend um 18:00 Aroser Allee 92 wird der Trauermarsch beginnen

https://www.facebook.com/events/239055616233258/

Nähere Ankündigungen findet Ihr hier

http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/

Wir sind traurig und wütend.DSCN0854

Wir rufen auf, sich an dem Trauermarsch zu beteiligen.

Dieser Tod hätte verhindert werden können.

 

 

Wir verlangen Aufklärung, warum die Räumung trotz ärztlichem Attest, durchgeführt wurde. Wer ist dafür verantwortlich?

Warum werden die Interessen der Eigentümerin geschützt aber nicht das Leben der Mieterin?

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